Mehr Recycling – weniger Plastikmüll
Plastik vermeiden, Müll trennen, Recycling – den meisten Menschen ist bewusst, dass das alles notwendig ist. Doch es gibt noch Luft nach oben. Dabei geht es um nichts weniger als den Schutz der Umwelt: Ressourcen werden geschont, wertvolle Stoffe weiterverarbeitet.
Mit dem Anstieg der weltweiten Kunststoffproduktion in den vergangenen 60 bis 70 Jahren – von 1,5 Mio. Tonnen in den frühen 1950ern auf mittlerweile 322 Mio. Tonnen jährlich – ist auch die Menge des Abfalls größer geworden. 25 Millionen Tonnen Kunststoffabfälle erzeugen die Europäer im Jahr, wie die Europäische Kommission berichtet. Mittlerweile wird ein Drittel recycelt, das soll künftig mehr werden. So peilt die EU in ihrer 2018 vorgelegten Kunststoffstrategie zwei Zielquoten für das Kunststoff-Recycling an: 50 Prozent bis zum Jahr 2025 und 55 Prozent bis 2030. Zusätzlich gibt es eine eigene Quote für die getrennte Sammlung von PET-Getränkeflaschen.
Österreich ist beim Recycling von Papier, Glas und Metall top – beim Plastik herrscht noch Nachholbedarf. Laut Altstoff Recyling Austria AG (ARA) liegt die Quote erst bei 25 Prozent, das heißt sie muss innerhalb kurzer Zeit, bis 2025, verdoppelt werden. Die Eurostat-Statistik zeigt allerdings noch bessere Zahlen auf (Stand 2017). Der zufolge wurden in Österreich 33 Prozent der Plastikabfälle wiederverwertet. Im Vergleich dazu ist die Quote in Deutschland höher, sie liegt laut Eurostat bei 48 Prozent. Die Schweiz bewegt sich wiederum in etwa auf dem Österreich-Niveau. Der Branchenverband PlasticsEurope berichtet, dass erst 25 Prozent der schweizerischen Kunststoffabfälle „rezykliert“ werden.
Besseres Trennen bringt Vorteile
Aber was passiert beim Recycling eigentlich? Die ARA klärt: Die gesammelten Plastikverpackungen werden nach Kunststoffarten getrennt und zur stofflichen Verwertung übergeben. Dabei werden sie zerkleinert, gewaschen, getrocknet, geschmolzen und zu Granulat verarbeitet, das als Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt wird. Die genaue Sortierung ist wichtige Voraussetzung für qualitativ hochwertiges Granulat.
Kunststoffe sind als Erdölprodukte aber auch wertvolle Energieträger. Vermengte und verunreinigte Kunststoffverpackungen werden zerkleinert, aufbereitet und zur Energieerzeugung in industriellen Anlagen genutzt. Sie ersetzen damit Kohle, Erdöl oder Erdgas.
Doch der Kunde kann durchaus aktiv seinen „Kunststoff-Konsum“ steuern. Experten raten dazu, schon beim Einkauf darauf zu achten, wo und wie man auf Plastik & Co. verzichten kann. So kann man zum Beispiel mit nur einem Wassersprudler von SodaStream bereits tausende Plastikflaschen einsparen! In weiterer Folge heißt es dann, Verpackungen sauber trennen, denn fehlerhafte Trennung erhöht den Aufwand beim Sortieren und erschwert das Recycling.
Sicher ist jedenfalls: Wer unnötigen Einweg-Plastikmüll vermeidet, schont die Umwelt und investiert in die Zukunft!